The scary ruling family of Kazakhstan
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The scary ruling family of Kazakhstan
inhalt Rüstungsgeschäfte Laut wTo sind Kompensationsgeschäfte verboten, die ausnahme bildet das rüstungsgeschäft. was die schweiz damit macht. Seite 5 2 | Geldwäsche MEinunGEn Andrew Sheng der chinesische nationalökonom schreibt über das schwarze Loch des schattenbankensystems. Seite 7 untErnEhMEn Lantal 4kg je sitz würden die Flugzeuge verlieren, setzten sie auf den Luftkissensitz von Lantal. doch der Verkauf tut sich schwer. Seite 12 hz-GEsPräch Yves Serra der Konzernchef von Georg Fischer spricht über Bräuche, Geschäfte, Löhne und Pläne in China. Seite 18 ManaGEMEnt Marathonsitzungen die Hauptrolle zum wachbleiben hat kein körperfremder, sondern natürlicher stoff: das adrenalin. Seite 20 finanz Silvio Borner «wir haben keinen finanzpolitischen spielraum mehr.» der Basler wirtschaftsprofessor über Banken, die euro-Krise und Lösungen. Seite 27 UBS was haben M. sutphen, a. Friedman und r. wolf gemeinsam? sie alle arbeiten neu bei der UBs – und kennen Barack obama persönlich. Seite 29 inVEst Aktien wie schweizer Versicherungen auf den Beschluss des schuldenschnitts Griechenlands reagieren. Seite 33 börsEn und KonjunKtur der ausführliche datenservice zu aktien, Konjunktur, Zinsen, devisen und rohstoffen. Seite 40 saVoir ViVrE rychEnstEin die abenteuer des Unternehmerpaars Franz und Gloria rychenstein. ein Comic von alex Macartney. Seite 47 rubriKEn Lesermeinungen/rückblende Seite 6 sesselwechsel Seite 22 Geldfrage Seite 33 Börsenausblick Seite 40 networking Seite 43 impressum Seite 43 indEx Personen Seite 23 Firmen Seite 23 onlinE das neuste aus der wirtschaft – von morgens früh bis abends spät, unter der woche und am wochenende. www.handelszeitung.ch special Facility Services die reinigungsbranche kämpft mit dem Preisdruck der auftraggeber. diese sind sich oft der Bedeutung von sauberkeit nicht richtig bewusst. Business Communication Private smartphones und Tablets halten immer stärker im Firmenumfeld einzug. sollen Unternehmen diese Gadgets grundsätzlich verbieten? Kasachstan Vom Ölreichtum des Landes profitiert vor allem der Clan des Präsidenten. Sein Schwiegersohn wird in der Schweiz der Geldwäsche verdächtigt. Unheimliche Familie Jean François Tanda W enn Gaukhar Ashkenazi zur Party lädt, kommt der internationale Jetset angeflogen. Die 31-jährige Kasachin mit Spitznamen «Goga» zählt It-Girl Paris Hilton ebenso zu ihren Freunden wie Ex-Formel-1-Tycoon Flavio Briatore, das russische Topmodell Natalia Wodianowa oder den indischstämmigen Stahlmilliardär Lakshmi Mittal. Mit Prinz Andrew aus England solle die junge Geschäftsfrau sogar «sehr eng befreundet» sein. So eng jedenfalls, dass der Adlige seine kasachische Bekannte am traditionellen Pferderennen von Ascot persönlich seiner Mutter Queen Elizabeth vorstellte. Ashkenazi besitzt auch in ihrer Heimat beste Kontakte. Von Timur Kulibajew hat sie einen vierjährigen Sohn. Der umtriebige Manager ist seit mehr als 20 Jahren mit Dinara Nasarbajew verheiratet – einer Tochter des diktatorischen Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajew. Die aussereheliche Affäre mit dem Starlet konnte ihm nur zwischenzeitlich etwas anhaben. Inzwischen sitzt der 45-Jährige als Verwaltungsrat in diversen staatlichen Energieunternehmen. Partys feiert die kasachische High-Society-Lady Ashkenazi gerne auch in Verbier, wo sie jeweils ihre Skiferien verbringt. 70 Kilometer weiter südwestlich sorgte Dinara Nasarbajew kürzlich für Aufsehen. Sie kaufte am Genfersee eine exklusive Villa für 74,7 Millionen Franken – so viel wurde in der Schweiz noch nie für ein Privathaus bezahlt. Selfmademan oder Geldwäscher? Die Schweiz ist allgemein ein attraktives Land für die Elite des rohstoffreichen Kasachstan. Die Vertrauten und Verwandten von Staatschef Nasarbajew gehören zu den reichsten Menschen der Welt. Sein Schwiegersohn Kulibajew wurde vor zwei Wochen vom amerikanischen Magazin «Forbes» zum «einflussreichsten Geschäftsmann» des Landes erkoren. Er ist Präsident des kasachischen Staatsfonds Samruk-Kazyna und zusammen mit seiner Frau und Präsidententochter Hauptaktionär der Bank Halyk, einer der grössten Banken des Landes. Sein Vermögen wird auf 1,3 Milliarden Dollar geschätzt. Ein Teil davon liegt in der Schweiz. Sein Geld will Kulibajew mit Bankgeschäften gemacht haben. Doch die Schweizer Justiz zweifelt an dieser Darstellung. Seit September 2010 ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Kasachen, seinen Schwiegervater und einen langjährigen Geschäftspartner. Die Ermittlungen belasten das Verhältnis der beiden Länder. Tochterfirmen kasachischer Staatsunternehmen haben seit Bekanntwerden der Strafuntersuchung ihre Geschäfte in der Schweiz aufgegeben. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Verdacht auf Geldwäscherei, ursprünglich war die Rede von 600 Millionen Franken. Inzwischen hat sich die mutmassliche Deliktsumme um den Faktor 1,5 erhöht. Kasachische Bürger, die anonym bleiben wollen, haben ihre letztjährige Strafanzeige im Juli 2011 um weitere Sachverhalte erweitert. Im Schreiben, das der «Handelszeitung» vorliegt, führen sie zusätzliche Transaktionen im Wert von 300 Millionen Dollar auf – Geld, das in erster Linie Kulibajew widerrechtlich kassiert haben soll. Im Zentrum stehen Geschäfte im Zusammenhang mit der Privatisierung ehemaliger Staatsunternehmen Kasachstans. Der Schwiegersohn des Präsidenten spielte dabei als Führungsperson des staatlichen Öl- und Gasunternehmens Kazmunaigaz eine Schlüsselrolle. Er war dort Vizepräsident, als sich das Unternehmen im Zuge einer Umorganisation von «nicht profitablen» Aktiven trennte. Einen Teil davon habe das Staatsunternehmen im November 2004 laut Strafanzeige an eine Firma «Eastview Investment» mit Sitz auf den British Virgin Islands verkauft. Im Mai 2005 habe Kazmunaigaz zudem eine Beteiligung für 9 Millionen Dollar an eine Tarnfirma nach Liechtenstein veräussert. Die Käuferin dahinter: Eastview. Clan profitiert vom Reichtum an Rohstoffen Kurze Zeit später habe Eastview die günstig erworbenen Beteiligungen für 340 Millionen Dollar weitergereicht. Der Gewinn sei bei einem Strohmann Kulibajews und dessen Firma Oilex auf einem Konto bei der Bank BNP Paribas in Genf gelandet. Die Bank wollte sich dazu nicht äussern. Der Anwalt des angeblichen Strohmanns, der ein langjähriger Geschäftspartner Kulibajews ist, sagt: «Wir haben alle Fragen ErMittlunGEn in dEr schwEiz Vorwürfe gegen Kaderfrau der uno-delegation Hohe Angestellte in Genf seit september 2010 ermittelt die Bundesanwaltschaft in Bern gegen den kasachischen staatspräsidenten nursultan nasarbajew und seinen schwiegersohn Timur Kulibajew. seit Juli 2011 wird auch T.V.* der Beihilfe zur Geldwäsche verdächtigt, wie dokumente belegen, die der «Handelszeitung» vorliegen. die 48-jährige diplomatin ist Kaderangestellte der Uno-Mission Kasachstans in Genf. Zugleich arbeitet sie für die Uno-organisation world intellectual Property organization, wo sie Programmverantwortliche für «gewisse Länder» europas und asiens ist. die Bundesanwaltschaft will die ermittlungen weder bestätigen noch dementieren. Privatgeschäfte als Diplomatin obwohl artikel 42 des wiener Übereinkommens vorschreibt, dass diplomatische Vertreter «keine gewerbliche Tätigkeit ausüben, die auf persönlichen Gewinn gerichtet sind», ging T.V. genau solchen Geschäften nach. wegen der privaten aktivitäten entfällt ihr diplomatischer schutz vor strafverfolgung. die Blume/www.BlumeBIld.com Audi audi bringt mit dem neuen Q5 Hybrid ein elegantes und sozialverträglicheres auto auf den Markt. Seite 45 Uno-sitz in Genf: eine kasachische diplomatin steht unter Verdacht. Frau ist eine Freundin von nasarbajews Tochter. ihr gehörten grosse anteile der kasachischen TVanstalt Khabar. 2006 hat sie ihre Beteiligung an regierungsnahe Kreise verkauft. inzwischen gehört der sender ganz dem staat. die kasachische Uno-Mission in Genf beantwortete weder e-Mails noch anrufe der «Handelszeitung». *name der redaktion bekannt handelszeitung | Nr. 44 | 3. November 2011 |3 «Die Alarmglocken müssten sofort klingeln» Mark Pieth der Basler rechtsprofessor und Korruptionsexperte über die nachlässigkeit gewisser schweizer Banken. inTerView: Jean François Tanda Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den kasachischen Präsidenten und seinen Schwiegersohn. Es geht um mögliche Delikte bei der Privatisierung von Staatsunternehmen. Ein Einzelfall? Mark Pieth: Kasachstan ist eines der korruptesten Länder der Welt. Autokratische Regimes wie das dortige sind typische Zerfallsprodukte der ehemaligen Sowjetunion. Bringen Leute, die den Regierungen nahestehen, Gelder hierhin, muss man genauer hinschauen. Die schweizerischen Regeln für politisch exponierte Personen sind eigentlich klar. ITAR-TASS/VlAdImIR BugAyeV Trotzdem sind Gelder bei hiesigen Banken aufgetaucht. Pieth: Ich frage mich, wie aufmerksam eine Bank bezüglich politisch exponierter Personen ist, die Gelder des Schwiegersohns eines Autokraten annimmt. Dies besonders, wenn er zudem noch Präsident der nationalen Öl- und Gasgesellschaft ist. Was überlegt sich solch ein Institut? Die Alarmglocken müssten sofort klingeln, wenn eine Person ankommt, die dem Regime so nahesteht und viel mehr Geld mitbringt, als er vernünftigerweise verdienen kann. der Bundesanwaltschaft beantwortet. Am Ende der Ermittlungen wird nichts hängenbleiben.» Für die Schweiz sind die Ermittlungen heikel. Kasachstan ist Teil der Ländergruppe, die im Internationalen Währungsfonds eine Stimmrechtsgruppe mit der Schweiz bildet. Nur so kam Bern zu einem ständigen Sitz im Exekutivrat des Fonds. Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich sucht die Schweiz die Nähe der ehemaligen Sowjetrepublik. Laut dem Aussendepartement sind die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern «durchschnittlich entwickelt», doch bestehe ein «bedeutendes Potenzial». Kasachstan zählt zu den Ländern mit den grössten Kohlenwasserstoffreserven und besitzt 3,2 Prozent der weltweiten Ölvorräte. Laut dem Staatsunternehmen Kazmunaigaz, dem Kulibajew heute als Präsident vorsitzt, hat Kasachstan Vorkommen von 17 Milliarden Tonnen. Die Schweizer Rohstoffhändler Glencore und Xstrata sind beide seit Jahren in der Ex-Sowjetrepublik aktiv. Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Kasachstan wächst darum stetig. 2010 importierte die Schweiz Güter im Wert von 1,1 Milliarden Franken – fast ausschliesslich Erdöl und Metalle. 2011 hat die Schweiz von Januar bis September allein Öl für 1,3 Milliarden importiert. Vom Reichtum an Rohstoffen profitiert vor allem jemand: der Clan um Präsident Nasarbajew. Seit der Unabhängigkeit 1991 regiert der Präsident mit eiserner Faust. Im April wurde er eben mit 95,5 Prozent der Stimmen für eine weitere fünfjährige Amtszeit wiedergewählt. Laut Transparency International gehört Kasachstan mit drei von zehn Punkten zu den korruptesten Ländern der Welt. aNzeigeN Timur Kulibajew: Beste Kontakte zum staatspräsidenten. ReuTeRS Vereidigung von nasarbajew: seit der Unabhängigkeit im amt. Ihren Reichtum steckt die kasachische Elite gerne in Immobilien – am liebsten in den mondänen Orten dieser Welt. So ist Kulibajew Eigentümer des Sunninghill Parks in England – ein königliches Anwesen, das Andrew früher mit Ex-Frau Sarah Ferguson bewohnte. 2010 kaufte Kulibajew das Schloss für 15 Millionen Pfund – er bezahlte damit einen Viertel mehr als der geschätzte Marktwert. Bis heute rätselt die Öffentlichkeit über den Beweggrund des Kasachen. Weder seine Ex-Geliebte Ashkenazi noch er selber oder seine Familie bewohnen das Anwesen mit 2,7 Quadratkilometern Umschwung. Inzwischen fallen die Türen aus den Rahmen, Efeu überwächst die Fassade und der Pool ist zur grünen Kloake verkommen. Die Villa im Tessin In der Schweiz soll der Familie Kulibajew neben dem 75-Millionen-Haus am Genfersee auch eine Villa in Melide TI gehören. Abgewickelt wurde der Kauf damals über Offshore-Firmen in Panama und den British Virgin Islands und mit Hilfe renommierter Mark Pieth Professor und Vorsitzender der oeCd-arbeitsgruppe gegen Korruption schen Staat betrogen haben. Die Verdächtigen brachten ihr Geld auch in die Schweiz. Heute sind hier 47 Millionen Dollar eingefroren, nachdem die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren eröffnet hat. Was kann die politische Schweiz tun, damit solche Gelder nicht mehr hier landen? Mark Pieth: Ich sehe das Problem nicht bei der politischen Schweiz. In erster Linie muss die Finanzmarktaufsicht durchsetzen, dass die Banken die sogenannten PEP-Regeln zu den politisch exponierten Personen wirklich anwenden. Politisch arbeitet die Schweiz eng mit Kasachstan zusammen, etwa im Inter nationalen Währungsfonds. Pieth: Das ist keine Ausrede. Es spielt keine Rolle, dass die Schweiz im Währungsfonds in der gleichen Stimmrechtsgruppe wie Kasachstan ist. Politische Nähe führt nicht dazu, dass die Banken die Regeln für politisch exponierte Personen weniger zu beachten hätten. Sie gelten immer, selbst für Hillary Clinton. Ein Teil der dubiosen Gelder wird in Immobilien investiert, auch in der Schweiz. Diese Branche ist nicht dem Geldwäschereigesetz unterstellt. Mark Pieth: In der Tat können Immobiliengeschäfte für Geldwäscherei missbraucht werden. Das ist ein Problem. Zwar könnte man Makler dem Gesetz unterstellen, müsste dann aber Alltagsgeschäfte klar von Hochrisikogeschäften abgrenzen. Den gesamten Immobilienmarkt zu unterstellen macht keinen Sinn. Haben die Banken nichts gelernt? Pieth: Mich betrübt, dass solche Gelder immer wieder in der Schweiz auftauchen. Nehmen Sie den Fall Sergei Magnitsky, Anwalt und Korruptionsbekämpfer in Russland, der in Gefangenschaft ermordet wurde. Er hatte aufgedeckt, dass Beamte der Moskauer Steuerbehörde den russi- Wo liegen weitere Schlupflöcher in der Schweizer Gesetzgebung? Mark Pieth: Ein grosses Problem sehe ich im Rohstoffhandel. Für mich ist klar, dass die Händler dieser Branche der Geldwäscheregelung unterstellt werden müssen. Der Rohstoffhandel birgt ebenfalls ein erhebliches Missbrauchspotenzial. Anwälte in Genf. Beim Kauf der Tessiner Villa spielte wiederum die Oilex NV eine Schlüsselrolle. Formal gehört das historische Haus einer Offshore-Gesellschaft aus Panama, doch wirtschaftlich Berechtigte dahinter sind Oilex und der Tessiner Bauunternehmer Baghjet Pacolli, der Kulibajews Frau zu einer Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz verholfen hat. Dies belegen Dokumente. Finanziert wurde der Villenkauf mit Geldern aus der Privatisierung kasachischer Staatsunternehmen, wie Unterlagen nahelegen, die der «Handelszeitung» ebenfalls vorliegen. In einer E-Mail erklärt einer der Anwälte dem mutmasslichen Strohmann Kulibajews: «Wir brauchen noch ein Schreiben, das die Herkunft des Geldes erklärt.» Er solle reinschreiben, was er «in der Vergangenheit in ähnlichen Umständen» geschrieben habe. Zum Beispiel, das Geld stamme aus dem Verkauf von «Nelson»-Aktien. Nelson heisst mit vollem Namen «Nelson Resources Limited» und besass die Rechte an einem kasachischen Ölfeld. Abgekauft hat sie diese dem Staatsunternehmen Kazmunaigaz. Damals war Kulibajew dort erster Vizepräsident. Wenig später wurde Nelson verkauft. Ein Teil des Erlöses diente gemäss der erwähnten E-Mail zum Kauf der Villa im Tessin. Ein Sprecher von Kulibajew bestreitet, dass dieser wirtschaftliche Interessen in Nelson oder in Oilex besitzt. Die Villa Romantica gehöre dem Geschäftspartner, der kein Strohmann sei. Laut Bundesanwaltschafts-Sprecherin Jeannette Balmer ist die Luxusimmobilie auch nicht Gegenstand der Ermittlungen. Die Untersuchungen der Bundesanwaltschaft haben in der Schweiz bereits erste Opfer gefordert. Eine kasachische Firma nach der anderen schliesst ihre helvetischen Niederlassungen. Im Dezember 2010 und im Juni 2011 beendeten zwei Tochterfirmen von Kulibajews Strohmann oder Geschäftspartner in Baar ZG ihre Tätigkeit. Sie stehen in Liquidation. Auch kasachische Staatsunternehmen hatten Tochtergesellschaften in der Schweiz. Seit Beginn der Ermittlungen haben sie zwei Dinge gemeinsam: Alle enthalten die Wortbestandteile «Kaz» und «Gas» in ihren Namen – und alle sind seit kurzem in Liquidation oder schon aufgelöst. Über die Gründe dieses Massenexodus aus der Schweiz konnte oder wollte der Sprecher Kulibajews keine Auskunft geben. Das Ende der Romanze Klar ist: Auch bei den helvetischen Kaz-Gas-Firmen gibt es persönliche Verflechtungen mit Kulibajew, dem Präsidenten der Muttergesellschaft in Kasachstan. TH Kazmunaigaz ist eine Schweizer Tochter des kasachischen Staatsunternehmens mit Sitz im Tessin. Über dessen Faxgerät hatte ein heute 23-jähriger Neffe von Kulibajew 2007 Belege seiner Ausbildungsstationen und seine Geburtsurkunde als Bewerbung in der Welt herumgeschickt. Wo er heute arbeitet, ist unklar – anders als bei seinem Onkel. Die Romanze mit Partydame Goga ist beendet. Ein kasachischer Regierungssprecher brachte ihn als möglichen Nachfolger von Präsident Nasarbajew ins Spiel. Immerhin ist der despotische Herrscher heute schon 71 Jahre alt. Kulibajew dementiert bisher. Er wolle sich auf seine Geschäfte konzentrieren, sagt er. Politik und Geschäft schliessen sich allerdings in Kasachstan nicht aus – im Gegenteil.
Documenti analoghi
Bulletin 03/2014
ich nun meine neue Heimat erkunden.
Ich komme aus Deutschland. Da mein Ehemann und unser erwachsener
Sohn schon seit mehreren Jahren in der Schweiz arbeiten und sich hier
sehr wohl fühlen, haben wi...